Warum ich Work-Life-Balance für überbewertet halte – und auf Work-Life-Romance setze
- Lucia Schramm-Kaineder
- vor 3 Tagen
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 2 Tagen
Ein Plädoyer für mehr Work-Life-Romance und echtes Miteinander!
Ende März war ich zu Gast im neuen Business-Backstage-Podcast "Ehrlich gesagt" von Daniel Friesenecker, aka "TheAngryTeddyCommunications". Daniel lernte ich 2017, bei einer meiner ersten Veranstaltungen im AXIS Linz - Coworking Loft kennen und schätzen. Wir haben über Coworking jenseits von Hipster-Klischees gesprochen, über Community, über Selbstwirksamkeit – und über das, was mich im Leben und Arbeiten wirklich antreibt. Und dabei ist ein Satz gefallen:
Ich finde Work-Life-Balance einfach bescheuert! Weil: Wer will denn ständig balancieren? Wie anstrengend ist das denn bitte?
Als wären Leben und Arbeit zwei Gegenspieler, die man mühsam ausbalancieren muss – möglichst ohne runterzufallen. Ich denke da lieber an ein anderes Bild. An etwas, das mich antreibt, erfüllt und sich durch meine Arbeit zieht wie ein roter Faden: Work-Life-Romance. Nicht im Sinne von Kitsch – sondern als echtes Zusammenspiel. Wie in einer guten Beziehung: Man ergänzt sich. Man gibt einander Kraft. Man passt zusammen – nicht immer perfekt, aber echt.
Mein Leben, mein Arbeiten – das gehört zusammen
Ich arbeite nicht, weil ich muss. Ich arbeite, weil ich will! Weil es mich interessiert! Weil ich mitgestalten will! Räume schaffen, Möglichmacherin sein. Und das ist nicht ein Teil meines Lebens – das ist mein Leben. Genau so wie meine Familie, mein Garten, meine Freiheit, mein Wunsch nach Selbstbestimmung und Unabhängigkeit.
Und ja: Ich bin privilegiert, weil ich mir das so aufbauen konnte. Aber das ist kein Glück allein – das ist auch Entscheidung. Und vielleicht sogar: Trotz. Denn ich weiß, wie sich Abhängigkeit anfühlt. Wie sich Rollen anfühlen, in denen man fragen muss, statt gestalten zu können. Und das war nie meins.
Ich will wollen, nicht müssen.
Jammern? Nicht mein Ding.
Wir haben im Gespräch auch über das geredet, was mich wirklich triggert: Jammern. Dieses „Ich bin ein Opfer! Ich kann ja nicht anders“-Gerede. Ich versteh, woher das kommt – aus Systemen, aus alten Rollenbildern, aus dem Gefühl von Machtlosigkeit. Aber: Selbstwirksamkeit ist möglich. Immer. Wenn wir sie zulassen. Wenn wir hinschauen. Wenn wir uns Hilfe holen oder Gleichgesinnte suchen. Wenn wir in Bewegung kommen, auch wenn der Plan noch nicht ganz fertig ist.
Darum liebe ich Coworking.
Weil genau das dort passiert. Coworking ist für mich nicht der Hipster mit MacBook und Hafermilch-Latte (also vielleicht auch – aber nicht nur). Coworking ist für mich Gemeinschaft - ein Raum, wo echte Begegnung passiert. Wo Menschen zusammenkommen, weil sie was bewegen wollen. Wo Kooperation wichtiger ist als Konkurrenz. Wo man sich gegenseitig über die Bettkante schubst (wenn’s mal sein muss), und dann gemeinsam lostanzt – metaphorisch oder wortwörtlich, bei Formaten wie der Business Dance Night.

Netzwerken ohne Bullshit
Ich glaube nicht an klassische Visitenkarten-Sales und Pitch-Events. Ich glaube an Räume, wo man auf Augenhöhe ins Gespräch kommt. Wo man nicht verkauft, sondern verbindet. Wo man sich traut zu sagen: „Das möchte ich – hast du eine Idee?“ Und das funktioniert am besten, wenn der Rahmen stimmt. Wenn es vertrauensvoll ist. Wenn es Spaß macht. Wenn wir nicht nur über Arbeit reden, sondern über Sehnsüchte, Träume, Projekte. Wenn wir Mensch sein dürfen.
Die Zukunft ist kooperativ.
Ich glaube nicht, dass wir auf einen Kulturwandel in der Arbeitswelt warten müssen – er passiert schon. Meine Tochter hat zB. nach einer Woche im Konzern gekündigt. Warum? Weil sie als Ressource behandelt wurde, nicht als Mensch. Weil 18 Praktikanten starten, aber niemand auf die Idee kommt, Hintergrund zur Firma anzubieten oder mal ein gemeinsames Mittagessen zu organisieren. Das funktioniert einfach nicht mehr.
Die junge Generation ist nicht faul. Sie ist wach. Sie will gesehen werden.
Ich hab für mich entschieden, dass ich mit Menschen arbeite, die wirklich wollen. Die gestalten wollen, kooperieren wollen, die Räume öffnen. Die nicht warten, sondern handeln. Gerade im ländlichen Raum sehe ich so viel ungenutztes Potenzial. Leere Gebäude. Menschen mit Ideen. Und gleichzeitig eine Sehnsucht nach echter Verbindung, Austausch auf Augenhöhe, flexibler Arbeit – ohne dafür in die Stadt pendeln zu müssen.
Wir brauchen neue Räume. Aber vor allem brauchen wir ein neues Denken darüber, wie wir in der Zukunft leben und arbeiten wollen.
Mit KIra mobil bringe ich Technologie, mobiles Coworking und Community Formate dorthin, wo sonst wenig Infrastruktur ist – und oft noch weniger Sichtbarkeit. Ich entwickle innovative Formate, die nicht nur Arbeitsplätze bieten, sondern auch Gemeinschaft stiften. Ich reaktiviere, was schon da ist. Und ich verknüpfe Menschen, die gemeinsam mehr erreichen können.
Denn ich bin überzeugt: Die Zukunft der Arbeit ist regional, digital und kooperativ.
Nicht irgendwann – jetzt.

Was bleibt?
Wenn ich mir wünsche, was du dir aus dem Podcast-Gespräch mitnimmst, dann vielleicht das:
Such dir Verbündete. Tu, was dich erfüllt. Und glaub nicht, dass Arbeit und Leben Gegensätze sein müssen.
Folge deiner Freude. Und wenn sie grad ein bisschen leise ist: Hol dir Menschen ins Boot, die dich wieder erinnern. Es muss nicht perfekt sein. Aber es darf sich gut anfühlen. Work-Life-Romance eben.
Folge der Freude!
Den ganzen Podcast kannst du dir hier anhören:
bzw. hier auf YouTube ansehen:
Lust auf Austausch, Community, Weiterdenken?
Dann komm zu einer meiner nächsten Veranstaltungen oder schreib mir – ich freu mich immer über Begegnung auf Augenhöhe.

Podcast-Liebe & Technik-Know-how – von Daniel Friesenecker
Daniel ist übrigens einer DER erfahrensten Podcast Experten in Österreich - und mein Gesprächspartner in dieser Folge. Er podcasted nicht nur seit 2006, sondern führt seit 2010 den ältesten Social Media Marketing Podcast in Österreich. Daniel berät seit Jahren Unternehmen beim erfolgreichen Aufbau derer Podcasts. Er hilft dir mit der direkten Abkürzung bei deinem Podcast Start
Hol dir einen Kennenlern-Termin bei Daniel!
Comments